In Eggermühlen, Landkreis Osnabrück, fand der 4. Wirtschaftstag statt. Thema diesmal war „Landwirtschaft 4.0“. Jobst Rottmann von John Deere gab einen Ausblick auf die technischen Entwicklungen und Möglichkeiten der Zukunft. „Weg von größer, schneller, stärker – hin zu effizienter, präziser und intelligenter“. Das reicht von der Pflanzenschutzspritze, die beim Überfahren die Unkräuter erkennt und präzise somit damit sparsam behandelt bis zum Traktor, der selbstständig beim Herstellerservice eine Reparatur anmeldet, bevor es zum Ausfall der Maschine kommt.
Neben den Landvolkkreisverbänden aus Osnabrück, Oldenburg, Emsland und Cloppenburg, in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer, der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer, beteiligte sich aus erstmals das Landvolk Diepholz an dem Wirtschaftstag zu dem 160 Teilnehmer kamen. Zu der technischen Umsetzbarkeit in Punkto Daten- und Funknetze ergänzten der Staatssekretär für Digitalisierung im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium, Stefan Muhle, und der Abteilungsleiter im Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium Prof. Dr. Ludwig Theuvsen die Diskussion. Muhle stellte den „Masterplan Digitalisierung“ der Landesregierung vor, betonte aber auch, dass ein Ausbau des Datennetzes auf dem Acker nicht von heute auf morgen realisierbar sei. Dennoch sei es Ziel der Landesregierung, eine „digitale Spaltung“ zwischen Stadt und Land zu verhindern. Berichte von Landwirten aus der Praxis bestätigten die momentane Unzulänglichkeit des Ausbaus des Internets im ländlichen Raum. Nele Kolkmeier, Milchviehhalterin aus Osnabrück, unterstrich, dass sie im Kuhstall noch nicht einmal ordentlichen Mobilfunkempfang habe, geschweige denn ins mobile Internet komme, um ihr Herdenmanagement digital zu gestalten. Aus Sicht der Praxis sei es zudem wichtig, dass die Systeme möglichst einfach funktionieren, zueinander kompatibel sind und die Anwendung keinen Mehraufwand bedeutet. Lars-Christian Oetker, Landwirt aus der Samtgemeinde Schwaförden, thematisierte in der Fragerunde an die Vertreter der Ministerien die Kostenfreiheit der sog. Korrektursignale, die für die satellitengesteuerte Lenkung der Feldarbeit notwendig sind. Prof. Theuvsen sagte zu, dass das Landwirtschaftsministerium die kostenlose Bereitstellung nach dem Vorbild anderer Bundesländer anstrebe. Dr. Hartmut Matthes, Geschäftsführer des Bundesverbandes Lohnunternehmen, mahnte die Hersteller an, das Zusammenspiel der vielfältigen Technik und Entwicklungen auf dem Markt zu verbessern.