Stellungnahme zur Diskussion um Sofortbeihilfen für die Landwirtschaft der Landvölker Diepholz und Mittelweser und des AK Junglandwirte Diepholz
Die Landwirte im Landkreis Diepholz wurden ebenfalls nicht von der anhaltenden Trockenheit verschont. „Je nach Boden und Sorte gibt es auf einigen Feldern Verluste bis hin zum totalen Ertragsausfall“, erläutert Theo Runge, Vorsitzender des Landvolkes Diepholz. Gleiches wissen auch Christoph Klomburg und Tobias Göckeritz zu berichten, die als Vorsitzende des Landvolkes Mittelweser die Landwirte im Nordkreis und im Kreis Nienburg vertreten.
Dem Ruf des Deutschen Bauernverbandes nach staatlichen Sofortbeihilfen wollen sich die hiesigen Landwirte eher nicht anschließen.
Besonders unter den jüngeren Landwirten wird die Lage differenzierter betrachtet. Aus dem Arbeitskreis der Junglandwirte Diepholz heißt es: „In einigen Regionen mag es anders aussehen, aber die jetzige Dürre läuft bei vielen Betrieben noch unter normalen unternehmerischen Risiko. Das ist nicht schön, aber damit muss man klar kommen“, so Hagen Koop, Junglandwirt aus Eydelstedt. Unter den Junglandwirten herrsche mehrheitlich die Auffassung, dass staatliche Gelder eher anderweitig gebraucht würden. „Zum Beispiel für Förderung von Güllelagern in den Ackerbauregionen, um den Nährstoffkreislauf in der Landwirtschaft zu unterstützen.“ Das Landvolk sieht es ähnlich. Christoph Klomburg begrüßt das Entgegenkommen der Politik, zum Beispiel durch die Erlaubnis, Greeningflächen als Viehfutter zu verwerten.
Die Landwirte machen sich keine Illusionen, dass die Wetterextreme zunehmen werden. Daher brauche es langfristig wirksame Maßnahmen zur Unterstützung der Betriebe. „Steuerliche Entlastungen zur Gewinnglättung können zum Beispiel helfen, Risikopolster aufzubauen“, erklärt Runge. „Zudem muss über ein Wassermanagement diskutiert werden, dass eine notwendige Zunahme der Beregnung ermöglicht“, so Klomburg. Entsprechend äußerten sich die Landvolk-Vorsitzenden bei einem gemeinsamen Gespräch mit dem heimischen Bundestagsabgeordneten Axel Knoerig und den Landtagsabgeordneten Volker Meyer, Marcel Scharrelmann, Karsten Heineking und Dr. Frank Schmädeke. Die CDU-Politiker sagten zu, die Anliegen der Landwirte zu unterstützen.
Das Landvolk wendet sich klar gegen in der Öffentlichkeit erhobene Vorwürfe, die Landwirtschaft sei selbst schuld, da sie den Klimawandel mit verursache. „Es gibt eine Klimaschutzstrategie des Bauernverbandes und viele regionale Anstrengungen. Die Landwirte sind sich ihrer Verantwortung also bewusst. Jedes menschliche Handeln wie Autofahren und Flugreisen beeinflussen das Klima. Eben auch die Produktion von Nahrungsmitteln. Wir können uns gern überlegen worauf wir an ehesten verzichten können“, betonen die Vorsitzenden Göckeritz, Runge und Klomburg.
FOTO: Politik und Landwirte beraten über die Dürre-Folgen: (v.l.) Dr. Frank Schmädeke MdL, Tobias Göckeritz (Vorsitzender Landvolk Mittelweser), Karsten Heineking MdL, Marcel Scharrelmann MdL, Theo Runge (Vorsitzender Landvolk Diepholz), Volker Meyer MdL, Jürgen Langhorst (stellv. Vorsitzender Landvolk Diepholz), Axel Knoerig MdB, Jan-Henrick Hespos (stellv. Vorsitzender Landvolk Diepholz), Olaf Miermeister (Geschäftsführer Landvolk Mittelweser), Christoph Klomburg (Vorsitzender Landvolk Mittelweser). (Foto: Landvolk Diepholz)