Gut 6.000 Landwirte aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen machten ihren Unmut in Münster lautstark Luft. Der Protest richtete sich gegen die Pläne von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die erst zwei Jahre alte Düngeverordnung zu verschärfen. „Ohne Düngung gibt es keine Ernte. Diesen Grundsatz scheint die Ministerin mit ihren Plänen, die Feldfrüchte nur noch weit unter Bedarf düngen zu dürfen, völlig aus den Augen verloren zu haben“, erläutert Theo Runge, Landvolk-Vorsitzender, der mit einer Delegation Berufskollegen aus dem Südkreis nach Münster gefahren war.
Gemüse, Brotgetreide oder auch Raps, die im besonderen Maße auf ausreichende Nährstoffzufuhr angewiesen sind, könne man dann in vielen Regionen gar nicht mehr anbauen. Aus Sicht der Landwirte reichen die Vorschriften der geltenden Düngeverordnung, wonach nicht mehr Gülle aufgebracht werden darf als die Pflanze braucht, aus, um Einträge von Nitrat ins Grundwasser zu verhindern. „Wasser hat ein extrem langes Gedächtnis. Die teilweise schlechten Werte stammen von Einträgen vor Jahrzehnten. Da hilft auch eine unsachgemäße und übereilte neue Verschärfung nichts. Das wird das Grundwasser wenig beeindrucken, vielen kleinen Familienbetrieben aber die Existenz kosten“, mahnte Runge. Die Landwirte hoffen auf Einsicht der Bundeslandwirtschaftsministerin und Unterstützung durch die Landespolitik.
Auf Plakaten mit deutlichen Ansagen machten die Landwirte in Münster ihrem Frust Luft über den in ihren Augen Vertrauensbruch der Politik